
Foto: Mario Hösel
Schalmeienklänge bald aus saniertem Vereinshaus
Der Milkauer Musikverein hatte zum Proben extrem wenig Platz. Nach der Modernisierung wird ihm ein Saal zur Verfügung stehen. Auch die Schützen haben einen Raum.
Milkau. Seit September wird im Milkauer Vereinshaus am Steinbruch gewirbelt und gewerkelt. Das Gebäude, an dem der Zahn der Zeit arg genagt hatte, wird saniert. Davon profitieren vor allem die Milkauer Schalmeien. Sie kommen dort jeden Freitag zu einer sogenannten Gesamtprobe zusammen. Rund 40 Musiker spielen dann gemeinsam – bislang in einem zirka 35 Quadratmeter großen Raum.
„Der Raum ist aus allen Nähten geplatzt, das waren echt keine Bedingungen“, sagt Kevin Rüffer. Er ist der zweite Vorsitzende der Milkauer Schalmeien. Der Wunsch nach einem größeren Raum – das ist jetzt der Saal in dem Gebäude – für die Proben bestehe schon seit Jahren. Und ebenso lange habe man nach einer entsprechenden Möglichkeit gesucht. Diese hat sich nun über die Förderung des Ausbaus ergeben, „denn weg aus Milkau wollten wir nicht“. Das möchte auch der Schützenverein nicht, der dort trainiert und ein Vereinszimmer erhält.
Insgesamt kostet die Sanierung des Vereinshauses etwa 124.000 Euro. Die, so sagt Erlaus Bürgermeister Wolfgang Ahnert (parteilos), basiere auf drei Förderschienen: Es fließen Gelder vom Landes- und Kreissportbund sowie von der Gemeinde. Zudem müssen die Vereine Eigenmittel und Eigenleistungen erbringen.
„Das sind bei uns 300 Stunden. Die haben wir schon fast alle geschafft“, sagt Rüffer. So hätten Vereinsmitglieder unter anderem die Entkernung übernommen, einen Wanddurchbruch geschaffen sowie die alten Fenster ausgebaut. Andere Arbeiten, wie beispielsweise die Erneuerung der Elektrik, werden von Firmen ausgeführt. Das Ergebnis bis jetzt kann sich sehen lassen, auch wenn das Ziel, bereits Jahresende fertig zu sein, nicht zu schaffen ist.
Das Gebäude wurde bereits trockengelegt, das Dach erneuert, die Wärmedämmung angebracht sowie die Fenster und Türen erneuert. Derzeit laufen die Elektro- und Klempnerarbeiten. Dann geht es mit dem Innenausbau weiter, unter anderem bekommt der Saal eine Spezialdecke. „Zum Schluss kommt der Fußboden hinein“, sagt Rüffer. Auch die Außenputzarbeiten stehen noch bevor. „Ich denke, im Frühjahr ist alles fertig. Üben können wir aber vielleicht schon eher darin, dafür brauchen wir ja nur Beleuchtung und Heizung“, sagt er.
Wo es Licht gibt, da ist auch Schatten. Denn nicht alle begeisterte der Ausbau. Klaus Heinze zum Beispiel hatte den Saal, der nun neuer Übungsraum für die Schalmeien wird, gepachtet und dort regelmäßig private Feiern betreut und beköstigt. Im Juni musste er raus aus dem Gebäude, in dem er bis Ende 2015 weitermachen wollte, so der 69-Jährige. Fast jedes Wochenende sei er gebucht gewesen mit kleinen oder größeren Feierlichkeiten. Das fehle nun im Ort, sagt er. Andererseits freue es ihn, dass sich der Schalmeienverein für den Erhalt des Hauses einsetze.
Ahnert ist ebenso froh, dass es am Gebäude vorangeht. „Es ist gut, dass das verfallende Haus in Angriff genommen worden ist und die beiden Vereine dann gute Bedingungen vorfinden“, sagt er. Zum Feiern gebe es neben den Gaststätten in Erlau auch die Möglichkeit, in Vereinshäuser oder die Schulungsräume der Feuerwehren zu gehen.